Raspberry Pi 3 – Erste Schritte

Raspberry Basket

Photo by Ashim D’Silva on Unsplash, Ashim D’Silva



Vorbereitung

Um die Raspberry PI3 effektiv nutzen zu können braucht man außer der Raspberry selber eine externe Festplatte. Ich nutze eine USB 3.0 – Festplatte mit eigener Stromversorgung. Für eine Stromversorgung über USB ist die PI3 einfach zu schwach. Es gibt angeblich Möglichkeiten, es dennoch hinzukriegen. Das habe ich aber nie versucht. Mir scheint das nicht verlässlich genug.

Für den Ankauf der PI3 lohnt sich ein Set, vor allem für Anfänger. Da ist alles dabei, was man braucht und die SD – Karte ist bereits mit dem Installationssystem bespielt. Was man an fünf Euro mehr ausgibt, spart man 10 mal an Arbeitszeit.

Ich hatte beim Auspacken erstmal einen Schock. Drin lag eine große SD Karte und in die PI3 passt nur eine Mini. Schon nach einer Stunde grübeln etwa fand ich heraus, dass es sich um einen Adapter handelte. Man muss ihn nur aufklappen, da lag die Mini drin. Ich musste nicht mal den Support anrufen.

Der Zusammenbau der Teile ist wirklich kinderleicht. Das kann jeder, der auch ein Regal zusammenschrauben kann. Da ich nur einen begrenzten Platz habe, betreibe ich die PI3 über Fernwartung. Zur Installation hänge ich sie aber noch an den Monitor und die Tastatur meines Arbeitsplatzes.

Nach dem Anschalten erscheint das Menü zur Erstinstallation. Hier kann, wer mag, auch schon das WiFi in Betrieb nehmen. Wir wählen das Raspbian Betriebssystem (Default) aus. Raspbian ist ein Unix Klon. Die Raspberry kann aber auch anders. Windows zum Beispiel und seit 2016 auch Mac OSX. Es dauert ein wenig.

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Dann befinden wir uns das erste Mal auf dem Desktop der Raspberry. Wir rufen als erstes die Konsole auf. Entweder durch klicken auf das Symbol oben links oder mit STRG + ALT + T.

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terminal1
Raspberry Desktop

Wir erstellen die leere Datei “ssh”. So stellen wir sicher, dass die SSH Umgebung für sichere Verbindungen beim Systemstart immer mitgestartet wird. Wichtig für die Fernwartung u.a. .

pi@raspberry:~ $ sudo nano /etc/boot/ssh

startet den Editor nano mit der Datei “ssh” im Verzeichnis “/etc/boot/”. Wir müssen sie nur mit STRG + O abspeichern und können den Editor mit STRG + X wieder Verlassen. Voilà.

Moooment mal.
An dieser Stelle wäre ein Exkurs für diejenigen angebracht, die noch nie an Unix Rechnern saßen.
pi@raspberry:~ $ ist das Äquivalent zu C:∖_ bei Windowsrechnern. Nur informativer. Übersetzt heißt das:
‘Benutzerin (pi) auf dem Rechner (@) mit dem Namen (raspberry): Sie befinden sich in Ihrem Homeverzeichnis (~) und starten die Eingabe bitte jetzt und hier($)
Erst danach folgt der eigentliche Befehl. Das $-Zeichen informiert uns nebenbei, dass ‘pi‘ nicht der Superbenutzer ‘root‘ ist. Auf Unix-Systemen ist ‘root‘ der Benutzer, der alles, alles, alles darf. Daher die Bezeichnung ‘superuser‘. Nur sehr selten wollen wir etwas als ‘root‘ tun. Es hat sich in der Unix-Welt eingebürgert, beim Superbenutzer statt des ‘$‘ zur Unterscheidung ein ‘#‘ zu verwenden. Wie mittlerweile bei Windows auch, sind die Benutzer bei Unix von jeher in Gruppen eingeteilt. ‘pi‘ ist die Standardbenutzerin der Raspberry und als Mitglied der Gruppe ‘sudo‘ (Administratoren) mit erweiterten Rechten ausgestattet. Sie darf fast alles, was auch ‘root’ darf.’pi‘ benutzt ihre Superkräfte durch die Voranstellung von ‘sudo‘ (do as superuser). Erst danach kommt der eigentliche Befehl. Die meisten Dinge, die wir hier tun werden erfordern die Superkräfte der ‘pi‘.

raspberry‘, wer hätte es gedacht, ist der Geburtsname der Raspberry.

Das Konfigurationstool Raspi-Config aufrufen.

pi@raspberry:~ $ sudo raspi-config

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raspi-config-1
Menü der Raspi - Config

Unter “1. Change User Password” das Benutzerpasswort für den Benutzer pi ändern:
Unter “2. Set Hostname” den Namen vergeben, der die Raspberry im Netzwerk bekannt machen soll. Nennen wir die Maschine Raspi-Server, aber jeder andere Name geht auch.
Folgende Unterpunkte unter “4. Interfacing” anpassen

–> enable SSH –> ja
–> enable VNC –> ja
–> Splash screen –> nein

Dann mit Finish das Konfigurationstool verlassen. Wir sehen, dass sich die Eingabeaufforderung verändert hat.

pi@Raspi-Server:~ $

Damit sind wir auch schon fast fertig mit den ersten Schritten. Schnell noch das Passwort für den Benutzer ‘root’ ändern.

pi@Raspi-Server:~ $ sudo passwd root

und neues Passwort eingeben.

Wenn man wie ich viel rumspielt, drückt man manchmal den falschen Knopf und die Raspberry startet nur noch in die Konsole. Ohne allerdings automatisch einen Benutzer einzuloggen. Dann will man das ‘root’-Passwort ganz sicher wissen, um wenigstens wieder an die Konsole und das Raspi-Konfig ran zu kommen. Oder man steht so ziemlich auf dem Schlauch. Habe ich gelernt. Fragt nicht.

Es ist außerdem natürlich schon aus Sicherheitsgründen geboten.

Zur Überprüfung:

pi@Raspi-Server:~ $ sudo login root

und das gerade vergebene Passwort eingeben.

root@Raspi-Server:~ #

sollte jetzt da stehen.

root@Raspi-Server:~ # exit

um zur Benutzerin ‘pi’ zurück zu kehren.

Zum Abschluss noch das System auf den neuesten Stand bringen und neu starten.

pi@Raspi-Server:~ $ sudo update
pi@Raspi-Server:~ $ sudo upgrade
pi@Raspi-Server:~ $ sudo clean
pi@Raspi-Server:~ $ sudo reboot

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